Es ist still geworden um mich. Keine Social Media Posts, keine Blogbeiträge oder Zeitschriftenartikel, keine Podcast-Folgen. Ich bin ganz froh darum – denn so kann ich mich mehr um meine Leidenschaft kümmern: Das Bücher schreiben. Mein neuestes Werk handelt von den Themen Spiritualität, Philosophie, Bewusstsein und Menschsein. Und sehr passend habe ich es zu meinem Geburtstag veröffentlicht. Lies doch mal rein!


Auch erhältlich bei:

Amazon | Thalia | Hugendubel | Lehmanns | Dussmann & Co.

Titel: Spirituelle Metaphysik – Gedanken zu einer Philosophie des Menschseins
Kosten: Softcover 20€ / Hardcover 30€ / eBook 9,99€
Veröffentlichung: Tredition
ISBN: 978-3-347-91291-5 (Paperback), 978-3-347-91292-2 (Hardcover),
978-3-347-91293-9 (e-Book)
Cover: Kerstin Nolting
Seitenzahl DIN A5: 96
Wörter (exkl. Literaturverzeichnis): ca. 26.000
Veröffentlichungsdatum: 7. April 2023


Zusammenfassung:

Die spirituelle Metaphysik umfasst die vier großen Bereiche des modernen Denkens: Philosophie, Spiritualität, Bewusstseins und Menschsein. Durch die integrale Betrachtung verschiedener Wirklichkeitsaspekte entsteht ein lebendiges Weltbild, welches dem Menschen Orientierung in einer Epoche der zunehmenden Verwirrung bieten kann. Neben der Kritik derzeitiger Entwicklungen werden Möglichkeiten aufgezeigt, die dem Menschen im 21. Jahrhundert den Wert des animistischen Denkens näherbringt. In Form des Dialogs werden selbst komplexe und abstrakte Themen der spirituellen Metaphysik anschaulich dargestellt.

„Weil sie nicht um ihrer selbst Willen philosophieren, sondern um das Schicksal der Welt spielen.“


Einleitende Gedanken:

Lange Zeit plante ich schon, die spirituelle Metaphysik zu schreiben und zu beschreiben. Doch mein zentrales Problem war in all den Jahren des Schreibens das Mittel der Wahl: Wie sollte ich meine Ideen dem Leser verständlich machen? Viele Abschnitte und Passagen sind komplex und abstrakt und nicht immer leicht aufzubereiten. Zudem war ich sehr selbstkritisch mit mir. Ich hatte den Anspruch, etwas Großes zu schaffen, etwas das bleibt. Dieses Buch sollte sich einreihen in die großen Werke der Dichter und Denker deutscher Geschichte. In der ganzen Zeit hatte ich somit immer mit Zweifeln zu kämpfen, mit Erwartungen und Hoffnungen. Und auch wenn ich mir oft Zeit nehmen musste, um über das, was ich geschrieben habe, nachzudenken, so kam am Ende doch immer etwas Einzigartiges heraus. Dafür musste ich mir jedoch entsprechend immer genug Zeit nehmen, die Eindrücke auf mich wirken lassen und durchaus vieles, was mir anfangs gefiel, nachträglich verändern oder verwerfen.

Doch die Bemühungen und das Leid, was auch aus diesem langwierigen Prozess entstanden ist, haben sich für mich letztendlich gelohnt. Ich habe eine sehr schöne Art und Weise gefunden, Themen aufzubereiten. Ich habe meine Gedanken in eine Form gegossen, in der nicht allzu viel von ihrer Flüchtigkeit verloren gegangen ist. Das Buch zu schreiben, hat sich für mich wirklich vielfach so angefühlt wie ein rohes Eisen, dass erst noch geschmiedet werden muss. Aber genauso verhält es sich für mich mit dem Schreibprozess. Ein Buch muss, wenn es lebendig sein soll, den Autor verändern und vereinnahmen. Es muss ihn wie in einem Tanz führen und herumwirbeln. Und sobald der leiseste Zweifel kommt, gerät jedes Gedankengut ebenso wie jeder Tanz ins Stolpern und in die Schieflage. Gedanken aufzuschreiben braucht ebenso Übung, wie Klavier zu spielen. Doch wer dranbleibt, wer aus dem Frust lernt und sich nicht abbringen lässt, der hat eine Chance, auch zu verzaubern und zu entzücken. Egal wie viele Schreibblockaden ich hatte, am Ende hat für mich gezählt, was auf dem Papier stand. Was die Worte mit mir gemacht haben. Was sie ausgelöst und was sie nicht ausgelöst haben. Und wie ich nun mit meinen Erkenntnissen umgehe – sowohl theoretisch auf dem Papier als auch ganz praktisch im wirklichen Leben da draußen, außerhalb der Komfortzone.

Vielfach war ich über mich selbst erstaunt, wozu ich in der Lage bin. Was für Ideen ich haben kann, aber auch, wie leichtfüßig ich diese Ideen über Bord werfen kann, wenn sich meine Perspektive gewandelt hat. Und einer dieser Perspektivänderungen war der Tag, als ich entdeckt habe, dass ich viel besser Schreiben kann, wenn ich zwei verschiedene Seiten beleuchten kann, anstatt nur „eine Meinung“ – nämlich meine – vorzugeben. Als ich herausfand, dass ich viel leichter schreiben kann, wenn ich meinen inneren Zwiespalt als lyrisch spannende Dialoge zwischen phil und sophia verbildliche, haben sich meine Gedanken zur spirituellen Metaphysik verselbstständigt. Ich habe nicht nur meine Struktur gefunden, sondern auch eine inhaltliche Relevanz für jeden Leser herstellen können.

Am Ende ist dieses Buch über die spirituelle Metaphysik eine Idee, die vier großen Wissens- und Wesensbereiche des Menschen – Philosophie, Spiritualität, Bewusstsein, Menschsein – in Einklang zu bringen. Diese Harmonie erfordert Nachdenken über Bekanntes und Unbekanntes, über menschliche Gipfelerfahrungen und Abgründe, schließlich über das, was den Menschen menschlich macht und was ihn davon abhalten kann, ganz Mensch zu sein. 

Ich möchte nicht zu viel versprechen. Ich habe gelernt, dass Gedanken durchaus für sich selbst sprechen können. Und darum freue ich mich nun, dass du dieses Buch lesen und Impulse von mir bekommen möchtest. Egal, ob dieses Werk in die deutsche Geschichte eingeht oder nur wenige ausgewählte Leser findet – am Ende zählt, ob die hier geschilderten Inhalte etwas vermitteln. Und ob sie den Leser berühren und zum Nachdenken anregen können.


Leseprobe

phil: «Ist dies das Unheil, was die Welt bestimmt, o sophia? Achten wir nicht genug aufeinander und versuchen wir uns einander die Schönheit zu entziehen?»
sophia: «Gewiss, liebster phil. Es liegt nicht an den Theorien oder Modellen, es liegt an den verlorenen Menschen. Es liegt an der Geistesverfassung. Wir stellen die eine Geistesverfassung über die Nächste und wundern uns dann, wenn das Vertrauen ineinander schwindet. Du fragtest mich nun, ob der Nutzen der Philosophie überwiegt. Ich sage dir: weder noch. 
Wäre ein jeder Mensch ein Philosoph, so wäre die Diversität der Welt gestört. Der Mensch hat nun einmal die Möglichkeit dazu, so unterschiedlich zu werden, wie es nur möglich ist. Das Tier hat nicht diese Bestimmung. Der Löwe bleibt Löwe, egal was er tut. Es ist also ein innerer Entwicklungsprozess, der den Menschen antreibt. Nicht jeder Mensch entwickelt sich zum Philosophen und dies ist auch gut so. Doch sind einige Qualitäten, die den Philosophen auszeichnen, für jeden Menschen von Belang. 
Sieh, der Philosoph ist nicht nur ein Mensch, der gute Fragen stellen kann. Sicherlich ist er hierzu auch in der Lage. Der Philosoph ist aber auch in der Lage dazu zu erkennen, wann es angebracht ist, bestimmte Fragen zu stellen.»
phil: «Du meinst, dass der Philosoph auch auf die Gefühle des anderen Menschen achten solle?»
sophia: «Nun, auf die Gefühle zu achten, ist eine Frage des Menschseins. Natürlich soll der Philosoph auch auf die Gefühle achten. Jedoch geht es dem Philosophen auch um eine gute Argumentation. Und jede Argumentation wird nichtig, wenn der Argumentationspartner nicht bereit ist, zuzuhören.»
phil: «In deinen Worten steckt Wahrheit. Ich beobachte es auch bei mir. Oft will ich bereits einen Gedanken äußern, da der andere noch gar nicht zu Ende gesprochen hat. Aus Höflichkeit lasse ich meinen Gesprächspartner zu Ende reden, doch geht es mir mehr um meine Argumente. Auch wenn ich nicht werten möchte, so verfalle ich doch in Ehrgeiz meine Wahrheit erklingen zu lassen.»
sophia: «Du bist nicht allein mit diesem Bestreben. Jeder möchte Schönheit aussprechen und weitertragen. Nur achte auch darauf, dass jede Schönheit hässlich werden kann, wenn sie erzwungen wird. Auch die schönste Schönheit muss gewollt werden, sonst ist ihre Kostbarkeit hinfällig.»
phil: «Wie erkenne ich aber, was Schönheit für die Welt bedeutet und was nicht?»
sophia: «Darin liegt für mich eine Aufgabe der Philosophie. Herauszufinden, welches Maß die Schönheit wahren muss, um schön zu bleiben. Und auch, welches Risiko eine jede Tätigkeit haben darf. Noch spannender wird es, wenn wir darüber nachdenken würden, welches Risiko wir bereit wären einzugehen, wenn uns die schönste aller Schönheiten dadurch zu Teil werden würde.»

– Aus: Spirituelle Metaphysik von Tristan Nolting (2023)

Das Universum muss in einem Labor entstanden sein. Ein solcher Eindruck könnte zumindest entstehen, wenn die Wissenschaft und im speziellen die Medizin des 21. Jahrhunderts genauer unter die Lupe genommen wird.

„Erkenntnisse“ über den Menschen und seine Umwelt werden im 21. Jahrhundert präferiert in einem kleinen weißen Raum gewonnen, der bis auf den Grund sterilisiert wurde, um potentielle Störfaktoren zu eliminieren. Nur in kleinen transparenten Behältern – Petrischalen mit Nährböden – wird dem Leben noch zugestanden, wachsen zu dürfen. Aber eben nur in dem Maße, wie es für die eigenen Forschungszwecke gestattet ist. Ansonsten hat das Phänomen Leben innerhalb dieses empirisch orientierten Mikrokosmos keine Bewandnis mehr. 

Doch welche Geheimnisse wird der Makrokosmos schon über sich offenbaren, wenn der Mikrokosmos nur innerhalb der Erwartungen des Menschen über Objektivität existierten darf? Wie hoch ist der Wahrheitsgehalt von Beobachtungen, die nicht in der natürlichen Umwelt stattfinden, sondern nur unter kontrollierten Bedingungen? Und welche Argumente gibt es für eine Wissenschaft, in der die Natürlichkeit nicht an den Randbereich der Existenz verbannt wurde? Dies gilt es zu erörtern.

Die Etablierung der Laborwissenschaften ist eine logische Folge der begrenzten Sinneswahrnehmungen des Menschen: Die verschiedenen blinkenden Apparate wie Mikroskope, Elektrophoresen und Zentrifugen sollen helfen, die Sinneswahrnehmungen zu erweitern, um noch genauer beobachten und messen zu können. Die morderne Wissenschaftsgeschichte erscheint zugleich als eine zunehmende Priorisierung der Empirie gegenüber der Logik. Ein Fakt gelte nur als gesichert, wenn wiederholbare Experimente verlässliche Prognosen über das Ergebnis ermöglichen. Einwände theoretischer Art seien demgegenüber in der Praxis kaum relevant und werden meist eher als störend empfunden. Von Gedankenexperimenten und Analogieschlüssen erwarten bis auf einige wenige Philosophen kaum Empiriker einen Erkenntniswert. Aber warum eigentlich?

Mit der Etablierung der Medizin als Naturwissenschaft ist das Interesse an dem Außergewöhnlichen, dem Mysteriösen und Unberechenbaren verloren gegangen. In unserer heutigen Zeit glauben wir bereits alles zu wissen, weil wir alles objektivieren können. Die Prozesse und Phänomene im körperlichen wie seelischen Erleben werden hier bis auf ihre Bestandteile zerlegt und analysiert. Letztlich wird dadurch die Biologie nicht zu Chemie oder Physik reduziert, sondern im tiefsten Kern eine angewandte Mathematik. Der Mensch erfährt Heilung nicht (mehr) durch göttliche Gnade, energetische Kräfte oder durch unvorhersehbare Ereignisse wie Spontanheilungen, sondern durch einen binären Code, der sich durch das Leben zieht. 

Der Mechanismus als lineare Kette von Kausalitäten macht den Menschen selbst in Bereichen wie Religion und Psychologie zu einer Maschine, wo doch eigentlich das Wunder der Lebendigkeit im Zentrum steht. Übrig bleibt dann nur ein seelenloser Apparat, ein zufälliger Haufen an Zahlen, der sich zwar unerklärlicher Weise eigenständig zusammenfügen und erhalten kann, der aber abseits davon vollkommen erfassbar und verstehbar ist. 

In manchen wissenschaftlichen Paradigmen wie der Systemtheorie oder der Verhaltensbiologie wird vom Menschen als eine Blackbox gesprochen. Das bedeutet, dass äußere Merkmale erkennbar und interpretierbar sind, innere Strukturen jedoch nicht bekannt oder zu komplex, um sie zu postulieren. Das reine Labor erscheint demgegenüber aber eher als eine „Whitebox“. Während dem Forscher im Labor alles bekannt und durchdacht ist, sind die Erkenntnisse, die dort gewonnen werden in keiner Weise auf die Außenwelt übertragbar. Alles, was nicht kontrollierbar ist, wurde schließlich aus diesem Raum verbannt. Und damit sind die Methoden, die dort angewandt werden können, fundamental verschieden von der Wirklichkeit, wie sie für jeden Menschen erfahrbar ist. 

Leben als Phänomen passiert schlicht, es wird jederzeit neu geschaffen, ist jedoch viel zu komplex, um auf einfache mathematische Gleichungen reduziert zu werden, die letztlich den Zweck erfüllen sollen, Prognosen über den Menschen und seine Umwelt anzustellen. Es ist erkenntnistheoretisch durchaus zu hinterfragen, ob der Mensch jemals relevante Erkenntnisse über das Thema Medizin erlangen kann. Jedes Modell – und so es noch so ausgetüftelt – bietet nämlich nur ein sehr kleines und limitiertes Abbild der Wirklichkeit, denn die Komplexität der Wirklichkeit muss hierbei sehr stark reduziert werden.

Hinzu kommt, das Heilung kein Prozess ist, der mit herkömmlichen Mitteln erzwungen werden kann. Dies sehen wir am gescheiterten Versuch der Biomedizin, die Behandlungserfolge zu verbessern, während die Behandlungskosten immer weiter steigen. Heilung wird weder physisch noch psychisch erlangt – es ist viel wahrscheinlicher, dass Heilung ein Phänomen ist, das außerhalb dualistischer Konzepte stattfindet. Eine Lokalisierung im Bewusstsein oder Unterbewusstsein, im Körper oder Geist, in Empirie oder Theorie, in Mensch oder Umwelt, in Individuum oder Gesellschaft ist schlicht unmöglich. 

Es ist gerade die Grenzerfahrung, in der der Mensch sich selbst entdecken und erfahren kann, die ihm einen neuen Wert für sein Leben bietet und ihn zu erstaunlichem befähigt. Das Labor hat diesen Wert verloren, hier wird der Mensch in seinen Kräften beschnitten und dadurch in den Nihilismus gedrängt. 

Da auch das Universum nicht in einem Labor entstanden ist, sollte auch der Mensch nicht von dort aus betrachtet werden. Eine menschengemachte Medizin sollte eine menschengerechte Medizin sein. Sie gehört wie Gesundheit generell in die Hand des Individuums, nicht des Spezialisten. Nur so kann der Polarisierung und dem zunehmenden Verlust des Animismus in der Medizin entgegengewirkt werden. Mit einer Kritik des reinen Labors.

P. S. der Titel ist an Immanuel Kants Kritik der reinen Vernunft angelehnt. Bei getabstract gibt es eine Zusammenfassung des philosophischen Werkes. Das bahnbrechende an Kants Gedanken war, dass er zwar argumentiert hat Konstrukte außerhalb der Sinneswelt (z. B. Liebe, Gott) können mit dem Verstand nicht bewiesen werden, müssen aber trotzdem gedacht werden. Damit hat Kant den Grundstein für den deutschen Idealismus gelegt und eine Einführung des Animismus in die Philosophie ermöglicht. Auch wenn die Philosophie wieder davon abgekommen ist, so ist eine Revolution in der heutigen Wissenschaft ebenso notwendig wie sinnvoll. Der Geist als Gegenbegriff zur Materie bietet Orientierung in einer zunehmend komplexer werdenden Welt.


Weitere Informationen

► Mein neuestes Buch: COVID-19 aus biopsychosozialer Perspektive
► Mein Buch: Die Würde des Ungeimpften
► DENK MAL Podcast auf Spotify
► Interview mit Gunnar Kaiser
► Interview mit Aurora Caeli 


DENK MAL Podcast

DENK MAL an Philosophie & Spiritualität ☼☾

Dieser Podcast ist ungewöhnlich, denn hier geht es ums Ganze. In spannenden Folgen sollen die Ideen unterschiedlichster Denker der Philosophie und Spiritualität deinen Horizont bereichern und ein Bild von Lebendigkeit und Beseeltheit erschaffen. Sei es nun zum Thema Gesundheit, Natur oder Selbsterkenntnis – alles hängt zusammen.

Außerdem wird Tristan dir ganz persönliche Geschichten und Erlebnisse aus seinem Leben erzählen. Was hat ihn zu dem tiefgründigen und spirituellen Menschen werden lassen, der er heute ist? Antworten dazu findest du in diesem Podcast oder auf seiner Webseite.

Aber keine Sorge, dabei kommst du nicht zu kurz. Die verschiedenen Perspektiven, die dir beim DENK MAL Podcast geboten werden, sollen DICH zum Reflektieren anregen. Was wäre all dieses Wissen wert, wenn du es nicht anwendest?

☼ Setz dich in Bewegung und die Welt mit dir! ☽